Über uns

Wer wir sind, und was wir machen

Die aus dem Eschenbachtal

haben ihre Lieder mit Steffen Burkhardt bei www.scb-music.de aufgenommen und als CD pressen lassen. Sie ist erhältlich bei jedem Musiker der Gruppe.
Näheres kann man im Kurztrailer erfahren:http://youtube.com/watch?v=2qStqVJ6AUk

Bei Interesse freue ich mich über eine Nachricht per Mail, siehe unten.


Die Gruppe ist eine Formation des Musikvereins Ober- / Untereschenbach e.V., den Eschenbacher Musikanten, organisiert im NBMB in Unterfranken. Der Eschenbach hat seine Quelle hinter Obereschenbach und mündet nach 3,5 km in die fränkische Saale bei Untereschenbach. Der Name hat nichts mit der gleichnamigen Stadt in der Oberpfalz oder den dutzend anderen Orten, bzw. Ortsteilen mit dem Namen Eschenbach zu tun, sondern Obereschenbach ein Ortsteil von Hammelburg.

Vier Bläsern der Hauptkapelle trafen sich im Januar 2014 und seitdem im 14-tägigen Rhythmus, um dem Alphorn Töne zu entlocken, inzwischen sind wir zehn Bläserinnen un Bläser. Uns gefällt der sonore Sound, es sind die Harmonien, die in den Bauch gehen.

Nein, nicht die Schweizer haben das Alphorn erfunden, nein sie haben es nur sehr gut vermarktet. Das Alphorn kommt ursprünglich aus dem Himalaya, die Mönche dort haben auf Kuhhörnern Töne erzeugt. Im Laufe der Jahrhunderte kam es über den Kaukasus und die Karpaten durch die Hirten ins Allgäu. Es diente ihnen untereinander zur Verständigung. Je nach Länge und Klang konnten sie sich mit den unterschiedlichen Tonarten erkennen. Vom Allgäu aus kam es nach den Konfessionskriegen im 16. und 17. Jahrhundert erst in die Schweiz. Jodlerverbände haben es dann um 1780 in ihre Reihen aufgenommen. Es geriet allerdings danach mit der Zeit in Vergessenheit.

Das Alphorn wurde in seiner Urform aus einem Stück geschnitzt und ausgehöhlt, heutzutage wird es in zwei oder dreiteiliger Bauweise in der Regel aus Fichtenholz hergestellt, jedoch auch Bergahorn, Erle, Douglasie und Kiefer finden Verwendung. Die Stangen werden der Länge nach aufgesägt, konisch ausgehöhlt und wieder zusammengeleimt. Je dünner die Wandung, desto leichter die Tonerzeugung. Manche Hersteller umwickeln die Hörner dann mit Peddigrohr für eine bessere Stabilität. Die Länge des Horns bestimmt die Tonart. 3,68 m bringen die Tonart „F“. Damit kann man bis zu 16 Naturtöne über 4 Oktaven erzeugen, wir brauchen in der Regel nur etwa zehn und lassen damit schon ein paar hübsche Lieder erklingen.

Unsere Instrumente kommen aus dem Elsass, Herr Mattieu Lamey aus Colmar stellte sie von Hand her. Er benötigte dazu über 80 Stunden, nur einzelne Arbeitsgänge erlauben eine mechanische Bearbeitung. Die letzten 10 Minuten des verlinkten Filmes zeigen die Herstellung in seiner Werkstatt: http://sammle.org/fr/alphornboier-fabricant-de-cors-des-alpes). Die Kosten je Horn liegen bei ca. 2.000 Euro.

Das Instrument wird seit ca. 50 Jahren wieder vermehrt gespielt. Überwiegend in der Schweiz, im Elsass, aber auch in Südbayern und in Baden-Württemberg, doch auch um Heilbronn, im Spessart und in der Rhön, sowohl diesseits als auch jenseits der Grenze nach Thüringen sind Alphörner verstärkt zu hören. Noten gab es bis in die 1970-er Jahre selten, man blies die überlieferten Melodien. Erst ein Schweizer, Hans-Jürg Sommer, komponierte einfache mehrstimmige Lieder, inzwischen gibt es Noten zuhauf, andere Komponisten versuchen ihr Können.

Das Alphorn - obwohl aus Holz - gehört zu den Blechblasinstrumenten, weil der Ton mit einem Kesselmundstück aus Holz erzeugt wird. Die Lippen werden stärker beansprucht als wenn man mit einem Metallmundstück spielt. Solche sind im klassischen Alphornspiel eher verpönt, die Töne klingen auch nicht so weich, haben eher einen metallenen Klang. Seien Sie uns nicht gram, wenn wir unsere Open-Air-Konzerte spätestens nach einer Stunde beenden werden. Der Spieler, der die erste Stimme spielt, kommt danach nicht mehr hoch zum e3, geschweige denn höher.

Es ist ein primitives Instrument, diese Holztrompete, sie hat weder Klappen noch Ventile, vergreifen kann man sich nicht. Alle Musiker spielen Alphörner der gleichen Stimmung. Es gibt im Zusammenspiel nur eine Dur-Tonart. Es gibt inzwischen auch Komponisten, z.B. Robert Scotton aus der Schweiz oder Rainer Bartels aus der Nähe von Starnberg, die komponieren Lieder, die mit Hörnern in F und Ges-Stimmung zusammengespielt werden. Das klingt dann schön mollig.

Seit 2014 sind einige unserer Bläser Mitglied im Freundeskreis Süddeutsche Alphornbläser (FSA) und treten mit dem hin und wieder bei Veranstalungen auf, wo dann 35 bis 50 Bläser zusammenkommen, die mit eigenen Dirigenten des FSA die einstudierten Lieder vortragen. Der FSA bietet Bläserfahrten z.B. nach Rom, nach Hamburg, nach Essen oder zum Lünersee im Montafon an. Einige Bilder finden Sie in unserer Galerie.

Unsere Auftritte mit dem Alphorn treten eigentlich nicht in Konkurrenz zu denen unseres Musikvereins; denn die gehen immer vor. Allerdings haben wir inzwischen bis zu 20 Verpflichtungen im Jahr, angefangen von musikalischen Begleitungen kirchlicher Anlässe wie Maiandachten, Gottesdiensten, auch Hubertusmessen, über Geburtstage, öffentliche Auftritte am Mantelsonntag in Hammelburg, bis zur Unterhaltung des Publikums bei Jagdmessen und anderen Gelegenheiten. Da kann es schon einmal zu Prioritätsverschiebungen kommen.

Eine Anmerkung zu den Hüten: Sechs Bläser sind Jäger und da es vermessen wäre, Gamsbärte zu präsentieren, haben wir uns dazu entschlossen, Pürzel der vorkommenden Hauptwildart anzustecken, weil Saubärte den musizierenden Jägern vorbehalten bleiben sollen ...

Auf dem Bild vor dem alten Amtsgericht von Hammelburg von links: 3. Stimme: Egon und Bernd (2021 verstorben), 1. Stimme: Udo und Florian, 2. Stimme: Johannes, Erich und Hubertus, es fehlen Andrea, Silke, Arno und Marcus.

Unser Repertoire umfasst die klassischen Alphornweisen bis hin zu Walzer, Marsch, Tango, Polka und ein paar zeitgenössische modernere Weisen. Lassen Sie sich überraschen.